Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut – Armut betrifft uns alle
Der 17.Oktober wurde 1992 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum internationalen Tag für die Beseitigung der Armut erklärt. Nach den Zahlen der Weltbank lebten 2024 mit 43,65% fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Armut. Die Betroffenen hatten weniger als 6 Euro pro Tag zur Verfügung.
In Deutschland wird die Armutsentwicklung durch die Armutsgefährdungsquote dargestellt, die 2024 bei 15,5% lag, damit waren ca. 13 Millionen Menschen von Armut bedroht (Statistisches Bundesamt 2025). In Baden-Württemberg lag die Armutsgefährdungsquote immerhin bei 13,3% (Statistisches Landesamt BW 2025). Damit liegt dieser Wert zwar unter dem Bundesdurchschnitt, aber eine genauere Betrachtung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen verdeutlicht, dass insbesondere Kinder unter 18 Jahren (13,8%) und Personen über 65 mit 16% von Armut gefährdet sind.
Die weiteren Analysen zeigen, dass Frauen in dieser Altersgruppe mit 18,1% stärker von Armut betroffen sind als Männer (13,3%). Erschreckend sei, betont die Erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg (LFR BW), Ute Mackenstedt, dass insbesondere Alleinerziehende besonders armutsgefährdet sind (28,4%). Hier seien insbesondere Frauen betroffen, denn sie übernähmen überwiegend die Kindererziehung. „Es sind altbekannte Gründe, die hierfür verantwortlich gemacht werden müssen und auf die der LFR BW immer wieder hingewiesen hat: Es fehlen ausreichende und verlässliche Kinderbetreuungseinrichtungen, die verhindern würden, dass Frauen in Teilzeit gehen müssen oder ganz aus der Erwerbstätigkeit aussteigen. Nur strukturelle Veränderungen in unserer Gesellschaft können dies verändern“, stellt Verena Hahn, Zweite Vorsitzende des LFR BW, klar.