Equal Pay Day
Für Lohngerechtigkeit: Diskriminierende Strukturen beseitigen
Alljährlich markiert der Equal Pay Day die anhaltenden Ungleichheiten in der Entlohnung zwischen Männern und Frauen: Der 7. März 2025 steht für den deutschlandweiten unbereinigten Gender Pay Gap von 18 Prozent, auf der Datengrundlage von 2023 berechnet: Demzufolge fehlt Frauen in ihrem Jahreseinkommen der Betrag, den Männer vom 01.01. bis zum 07.03. verdienen. Sie schauen bildlich gesprochen zwei Monate und 7 Tage in eine leere Lohntüte.
Die letzten drei Jahre stagnierte diese Situation, doch jetzt kommt Bewegung in die Sache: Das statistische Bundesamt hat für das Jahr 2024 einen Gender Pay Gap von im Schnitt 16 Prozent gemessen. Diese Verringerung im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Bruttomonatsverdienste von Frauen um drei Prozent stärker gestiegen sind als die der Männer. Dies lässt eine positive Lohnentwicklung in einzelnen frauendominierten Bereichen vermuten.
„In Baden-Württemberg ging der Gender Pay Gap sogar um drei Prozentpunkte von 22 Prozent in 2023 auf 19 Prozent in 2024 zurück. Das ist erfreulich, aber damit ist unser Bundesland leider immer noch Schlusslicht in Deutschland,“ stellt Heike Fiestas Cueto, Schatzmeisterin des Landesfrauenrates Baden-Württemberg (LFR BW), fest.
„Ziel muss es sein, den Equal Pay Day auf den 1. Januar zu schieben, das heißt die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen zu beseitigen. Dazu müssen die strukturellen Ursachen weiter beseitigt werden: Frauendominierte Berufe dürfen nicht unterbezahlt sein und in Berufsfeldern mit steigendem Frauenanteil darf das Gehaltsniveau nicht sinken,“ fordert Verena Hahn, Zweite Vorsitzende des LFR BW. Frauen müsse eine Vollzeitberufstätigkeit möglich werden, unter anderem durch Strukturen, die eine faire Verteilung der Sorgearbeit fördern. Dies wäre auch im Interesse der Wirtschaft, der weiterhin massiv Fachkräfte fehlen.“