Konferenz der Landesfrauenräte in Hamburg – Deutscher Frauenrat in Berlin: Resolutionen für ein offenes Europa

Pressemitteilung vom 18. Juni 2018

Landesfrauenräte für ein offenes Europa – für gemeinsame europäische Asylpolitik

Zur Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) vom 15.-17. Juni 2018 in Hamburg brachten die Vertreterinnen des Landesfrauenrates Baden-Württemberg, Charlotte Schneidewind-Hartnagel und Corinna Schneider, eine Resolution zur Verteidigung eines offenen Europa ein. Die Vertreterinnen der anderen Landesfrauenräte folgten einstimmig diesem Vorschlag aus Baden-Württemberg.

Im Wortlaut:

Die Konferenz der Landesfrauenräte unterstützt alle Politiker*innen im Deutschen Bundestag, die sich für eine gemeinsame europäische Asylpolitik einsetzen. In der großen Frage der Flüchtlingspolitik als globale Herausforderung wird es keine nationalstaatlichen Einzellösungen geben können.
Die Europäische Union ist eine große Errungenschaft. Sie bedeutet Zusammenhalt statt Nationalismus und nie wieder Krieg. Sie hat trennende Grenzen überwunden und ist seit 70 Jahren eine Garantie für Frieden. Aus einst verfeindeten Ländern wurden Freunde und Partner. Die EU ist mehr als ein wirtschaftliches Zweckbündnis. Sie ist ein sozialer und kultureller Raum mit einem solidarischen und Frauen und Männern gleichstellenden Wertegerüst.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern gehört zu den Grundwerten der Europäischen Union. Dies ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern zwingende Notwendigkeit, damit dauerhaft Frieden und Sicherheit, eine nachhaltige Entwicklung und wirtschaftlicher Wohlstand erreicht werden können.
Zugang zu Bildung, gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit, Zugang zu Spitzenpositionen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sowie Schutz vor Gewalt sind für Frauen in Europa keine Utopien, sondern Realpolitik für gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen.
Globale Herausforderungen meistern wir nur mit einem vereinten Europa, das zusammenhält und zusammen arbeitet. Einem Europa, das seine Werte ernst nimmt und verteidigt: Menschenrechte und Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Solidarität und Menschlichkeit. Dies muss auch für zukünftige Generationen gesichert werden.
Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Erste Vorsitzende des LFR Baden-Württemberg, mahnt eindringlich die europäische Perspektive an: „Dieses Europa sollte uns allen jede Anstrengung wert sein – unabhängig davon wie groß die inneren Krisen und äußeren Herausforderungen sind.“

Information:
Die Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) ist eine Vernetzungsstruktur der Landesfrauenräte der Bundesländer; sie wird abwechselnd von den Landesfrauenräten in den Bundesländern ausgerichtet. Gegründet wurde dieses Netzwerk 1996 in Stuttgart.

Auch der Deutsche Frauenrat verabschiedete bei seiner Mitgliederversammlung am 24. Juni 2018  in Berlin eine vergleichbare Resolution:
EUROPA ZUSAMMENHALTEN – SOLIDARITÄT, GLEICHBERECHTIGUNG UND MENSCHENRECHTE STÄRKEN!

Auszug: „Abschottung kann nie eine Antwort sein, gegenteilige Behauptungen sind demagogisch. Wir brauchen eine europäische Antwort!
Anders wird sich die Europäische Union gegen die spalterischen, auf Konfrontation und nationalen
Chauvinismus setzenden Kräfte in der Welt und in den eigenen Ländern friedlich und auf Dauer nicht behaupten können.
DieVerständigung auf gemeinsame Lösungen ist eine Überlebensfrage für die Europäische Union, die eine große politische Errungenschaft ist: Sie hat uns seit dem Zweiten Weltkrieg die längste Friedensperiode gebracht. Sie steht für offene Grenzen und partnerschaftliches Miteinander. Und sie war und ist bis heute Motor für Gleichberechtigung.“