Landesfrauenrat für die Akzeptanz geschlechtlicher Identität, sexueller Vielfalt und für gleiche Rechte

17. Mai 2014 – Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie:
Landesfrauenrat für die Akzeptanz geschlechtlicher Identität, sexueller Vielfalt und für gleiche Rechte
Gender Mainstreaming als notwendiges Instrument für die Entwicklung demokratischer Geschlechterverhältnisse

Zum Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai weist der Landesfrauenrat Baden-Württemberg auf „besorgniserregende Anzeichen“ für eine tiefe Abneigung gegen Vielfalt hin. Schwulen- und lesbenfeindliche Tendenzen in vielen Bereichen der Gesellschaft müsse auch durch eine Politik für die Akzeptanz geschlechtlicher Identität, sexueller Vielfalt und für gleiche Rechte begegnet werden, so die Vorsitzende Angelika Klingel.

Der Dachverband von 51 Frauenverbänden im Land spricht sich in seiner am heutigen Freitag beschlossenen Resolution ausdrücklich dafür aus, dass Staat und staatliche Bildungspolitik die gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Vielfalt befördern. Aber auch große freie Bildungsträger seien dazu aufgefordert.

„Kinder und Jugendliche haben bei der Entwicklung ihrer eigenen Identität und ihren Vorstellungen von Familien ein Recht auf vorurteilsfreie Information und auf ein pädagogisches Umfeld in der Schule, das ihre emotionale Sicherheit stärkt“, heißt es im Beschluss der Frauenverbände. Ausdrücklich bestärkt der Landesfrauenrat die Landesregierung in ihrem Bestreben, die Themenfelder biologisches Geschlecht, historisch/gesellschaftlich definierte Geschlechterrollen und auch die Strategie des Gender Mainstreaming in den Lehrplänen zu verankern.

Mit großer Sorge stellt der Dachverband der Frauenverbände des Landes fest, dass die Veranstalter der Protestaktionen gegen die Bildungspläne Baden-Württemberg mit ihrem Angriff zugleich auf Errungenschaften der Frauen- und Emanzipationsbewegung zielen und auf einen Kern europäischer Gleichstellungspolitik. Diese Gruppierungen verknüpften antifeministische Ressentiments, antieuropäische Strömungen mit diffusen Ängsten vor früher kindlicher Sexualität.

Nachdrücklich weist der Dachverband der Frauenverbände darauf hin: „Die europäische Strategie des Gender Mainstreaming ist notwendiges Instrument für die Entwicklung demokratischer Geschlechterverhältnisse. Europa ist für Deutschland ein Motor der Gleichstellungspolitik. Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament muss dies deutlich und laut gesagt werden“.

Pressemitteilung vom 16.05.2014

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