Nachhaltige Förderung von baf e.V. und Schutzzone für Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstellen gefordert, Gute Arbeit 4.0 geschlechtergerecht gestalten, Forum Internationaler Frauen Baden-Württemberg e.V. neues Mitglied im Landesfrauenrat, Broschüre „100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Unterrepräsentanz von Frauen“ vorgestellt.
Das Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württemberg e.V. arbeitet unter prekärer finanzieller Situation. Die Delegierten verabschiedeten einstimmig einen Antrag des Vorstandes des Landesfrauenrates, baf e.V. in die nachhaltige finanzielle und institutionelle Förderung das Land Baden-Württemberg aufzunehmen. Nur so kann Frauengeschichte in Baden-Württemberg nachhaltig gesammelt, bewahrt und für die Forschung zugänglich gemacht werden.
Der ungehinderte Zugang zur Beratungsstelle von pro familia in Pforzheim war 2018 bereits zweimal nicht möglich, da sie je 40 Tage lang von einer „Gebetswahnmache“ belagert wurde. Der Landesfrauenrat hat daher die Forderung verabschiedet Ratsuchenden, Schwangerenberatungsstellen und Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche nach SchKG vornehmen den nötigen Schutz zu gewähren, damit sie ungehindert und unter Gewährleistung der Anonymität Ratsuchender ihrer Arbeit nachgehen können. Wir fordern eine Schutzzone von 150 m um Beratungsstellen und Praxen, mindestens jedoch ein Abstandsgebot.
Die DGB-Frauen fordern in Ihrem Antrag: Gute Arbeit 4.0. für Alle! Der digitale Wandel eröffnet Chancen für die gerechte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt, klassische Rollenbilder können aufgebrochen und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern beseitigt werden. Aber: Gute Arbeit 4.0 geht nur mit Gleichberechtigung 4.0.
Als neues Mitglied hat die Delegiertenversammlung das „Forum Internationaler Frauen Baden-Württemberg e.V. in den Landesfrauenrat aufgenommen. Das „Forum Internationaler Frauen Baden-Württemberg e.V.“ ist aus der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft im Welthaus Stuttgart e.V. hervorgegangen und hat das Ziel, die Teilhabe und Integration von qualifizierten Frauen mit internationaler Herkunft in der Gesellschaft und auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verbessen.
Auf der letzten Delegiertenversammlung forderte der Landesfrauenrat die Fraktionen des Landtages Baden-Württemberg auf, ein Bürger*innenforum einzurichten, das über eine Landtagswahlrechtsreform beraten sollte. Dies ist noch nicht geschehen, da sich nur die FDP-Fraktion dafür ausgesprochen hat, jedoch eine Mehrheit der Fraktionen nötig ist. Der Landesfrauenrat hält seine Forderung nach einer Landtagswahlrechtsreform und einem Bürger*innenforum aufrecht und hat dazu die LFR-Broschüre-100 Jahre Frauenwahlrecht – 100 Jahre Unterrepräsentanz von Frauen“ aufgelegt. Dort wird erklärt, warum Frauen durch das Landtagswahlrecht Baden-Württemberg strukturell benachteiligt sind und wie ein Bürger*innenforum funktioniert. 100 Jahre Frauenwahlrecht ist ein Grund zu feiern und zu fordern, dass Frauen endlich die Hälfte der Parlamentssitze erhalten.