ELISE HENLE
LEBENSDATEN
10.08.1831 – 18.08.1892
Bühnenautorin und Schriftstellerin
ERINNERUNGSORT
Neckarstraße 33, 73728 Esslingen am Neckar
Elise Henle erblickt am 10.08.1831 in München als fünftes von sechs Kindern des Großhändlers und Autors Sensal Benedikt Henle das Licht der Welt. Ihr Mutter, die gebürtige Stuttgarterin Theresia Henle, ist die Nichte von Henriette Ottenheimer, ihrer Zeit selbst eine bedeutende Schriftstellerin, die mit namhaften Zeitgenossen wie Ludwig Uhland, Friedrich Rückert oder Michael Beer in Verbindung steht.
Elise besucht das „Privatlehrinstitut für höhere Töchter“ in München, bringt selbst erste Stücke und musikalische Kompositionen zur Aufführung. Mit 22 Jahren schließlich heiratet sie Leopold Levi, den Sohn des Schmuckwarenfabrikanten Jakob Levi, aus Esslingen. Die kleine Familie lässt sich in der Neckarstraße in Esslingen nieder, wo am 24. August 1854 auch ihre Tochter Mathilde geboren wird.
Neben Haushalt und Erziehung findet Elise dennoch Zeit, schriftstellerisch tätig zu werden. Sie veröffentlich zunächst anonym, später unter ihrem Mädchennamen Henle.
Ihre ersten Werke (ein Kochbuch in oberbayerischer und schwäbischer Mundart, ein Eh-Stands-Rezept und einige Gedichte) umhegen ihren eigentlichen literarischen Schwerpunkt: Der Abfassung von Lustspielen, dramatischen Stücken und Libretti zu diversen Opern. Die Stücke sind meist im Bürgertum, in Adelshäusern oder im Militär angesiedelt, erscheinen allerdings erst spät in Buchform, ganz im Gegensatz zu den frühen Erzählungen, wie „Die Wacht am Rhein“ oder der Roman „Das zweite Jägerbataillon“, die zunächst anonym in Zeitschriften erscheinen.
Elise und Leopold gehen inzwischen getrennte Wege, wenn auch keine Scheidung erfolgt. Als Leopold Levi 1881 schließlich Konkurs anmelden muss, ziehen beide zu ihrer Tochter nach München. Elise schreibt weiterhin Bühnenstücke und Romane, zudem erscheinen ihre Gedichtsammlungen in mehreren Bänden und Auflagen, sodass sie von ihrer literarischen Arbeit zu leben vermag.
Über die genauen Wohn- und Lebensstationen Elise Henle-Levis bis zu ihrem Tod ist die Quellenforschung uneins. In jedem Fall stirbt sie am 18. August 1892 in Frankfurt am Main; ihr Grab befindet sich auf dem dortigen Jüdischen Friedhof.