Margarethe Renner

MARGARETHE RENNER

LEBENSDATEN
1475 – 1535

Revolutionärin

ERINNERUNGSORT
Schwarze-Hofmännin-Skulptur, Schuchmannstraße 2, 74080 Heilbronn-Böckingen

Sie ist die einzige bekannte Frau aus dem Bauernkrieg von 1525. Eine Frau, die sich zur Wehr setzt: Gegen Ablass, Steuern und Frondienste. Margarethe Renner, genannt die Schwarze Hofmännin, aus Böckingen.

Maragethe Renner begehrte gegen Obrigkeiten auf. Das erste Mal 1520 gegen den Heilbronner Rat. Dieser schickte ihren Mann, Peter Abrecht, ins Gefängnis, weil er sich weigerte, Steuern zu bezahlen. Renner beschwerte sich bei ihren Leibherren über den Rat, der sich bereits in der Vergangenheit rechtswidrig verhalten haben soll. Außerdem weigerte sich Renner, Frondienste zu leisten. Durch ihr Verhalten brachte sie die Böckinger Gemeinde in die Bredouille: Sie konnte ihren Abgaben an den Heilbronner Rat nicht nachkommen.

Ermutigt, vor allem durch die Reformation, erhoben sich die Bauern 1525 im ganzen Land. Margarethe Renner entwickelt sich zu einer Art Revolutionärin. Zwar durfte sie als Frau keine offizielle Führungsrolle bei den Bauernaufständen innehaben, doch weisen Quellen sie als Ratgeberin des Bauernhaufens aus. Diesen hat sie auf allen Zügen im Heilbronner Unterland begleitet und – soweit es in ihrer Macht stand – wohl auch tatkräftig unterstützt. Zeitgenössische Quellen beschreiben sie als brutal und blutrünstig.

Nach dem Bauernkrieg setzte sich ihr Leibherr für Margarethe Renner ein, die mittlerweile im Heilbronner Gefängnis gelandet war. Wie sie zu ihrem Beinamen kam, ist nicht ganz klar. Aber eine Frau, die so ungehörig war, sich gegen die männliche Obrigkeit zu wehren, wurde fast automatisch angeschwärzt und konnte nur des Teufels sein.