Mathilde Kaufmann

MATHILDE KAUFMANN
ALIAS AMARA GEORGE

LEBENSDATEN
05.12.1885 – 29.12.1907

Schriftstellerin

ERINNERUNGSORT
Rittergasse 1, 97877 Wertheim

Mathilde Kaufmann wird am 05. Dezember 1835 als Mathilde Dollinger unehelich in Nürnberg geboren. Erst 1848 erkennt sie ihr leiblicher Vater, der Nürnberger Bürgermeister Binder, als seine rechtmäßige Tochter an. Mathilde erhält eine religiös geprägte Ausbildung. Besonders ihr Mentor, der Religionsphilosoph und Pädagoge Georg Friedrich Daumer, wird dabei zu Mathildes wichtigster Bezugsperson. Er fördert ihren Weg zur Schriftstellerin und verleiht ihr das Pseudonym Amara George. Amara – die Bittere – und George nach der französischen Schriftstellerin George Sand.

Daumer steht in engem Kontakt zu dem Bonner Juristen und Wertheimer Archivar Alexander Kaufmann. 1855 vermittelt Daumer einen Briefkontakt zwischen Kaufmann und Mathilde. Mathilde veröffentlicht 1856 ersten Gedichtband Blüten der Nacht. Der briefliche Austausch mit Kaufmann intensiviert sich in kurzer Zeit und am 20. Mai 1857 heiratet Mathilde schließlich den 18 Jahre älteren Kaufmann.

Das Ehepaar Kaufmann pflegt Kontakt zu einer Vielzahl von bedeutenden Schriftstellern und Publizisten. Mathilde schreibt unter ihrem Pseudonym weitere Erzählungen und Gedichte, veröffentlich allerdings auch ihren ersten Roman. Besonders ihre Übersetzungsarbeiten tragen erheblich zum Familieneinkommen bei. „Die Feder in der einen Hand, in der anderen das Wiegenband“, das soll Mathilde über sich selbst gesagt haben. Denn Mathilde bringt zwischen 1858 und 1868 sieben Kinder zur Welt, von denen beinahe alle, mit Ausnahme des letzten, überleben.

Mathilde stirbt am 29. Dezember 1907 in Würzburg. Dort lebte sie nach dem Tode ihres Mannes bei ihrer Tochter.