Anna Sutter

ANNA SUTTER

LEBENSDATEN
26.11.1871 – 29.06.1910

Opernsängerin

ERINNERUNGSORT
Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart

Anna Sutter wird am 26. November 1871 im schweizerischen Wil geboren. Bereits früh nimmt sie Klavier und Gesangsunterricht, studiert beides in Bern und München. Ab 1893 erhält Anna ein festes Engagement am Stuttgarter Hoftheater und avanciert dort schnell zum Publikumsliebling. Der damalige Intendant, Baron Putlitz, kann Anna Sutter auf Dauer an das Stuttgarter Theater binden.

Annas große Popularität belegen nicht zuletzt die außergewöhnlich vielen Fotografien, die dokumentiert sind. 1906 wird sie schließlich zur Kammersängerin ernannt. In der Öffentlichkeit wird aber nicht nur ihrer Sangeskunst gerühmt, auch ihre privaten Liebesaffären stehen im Vordergrund des Interesses. Aus zwei Liaisonen entstammen zwei uneheliche Kinder, Mathilde und Felix.

Eine dieser Beziehungen erweist sich als fatal für Anna; der königlich württembergische Hofkapellmeister Aloys Obrist kann mit dem Ende der Beziehung nicht umgehen. Am 29. Juni 1910 dringt er in die Wohnung von Anna Sutter ein und tötet sie, bevor er sich selbst das Leben nimmt.

Zum Gedenken an Anna Sutter schuf 1914 der Stuttgarter Professor Karl Donndorf den Schicksalsbrunnen vor dem Eingang des Stuttgarter Staatstheaters. Das Schicksal Sutters – von dem heute noch immer tausende Frauen betroffen sind – ist in Novellen und Opern künstlerisch verarbeitet worden.