
MARGARETHA BINDER
LEBENSDATEN
26.05.1584 in Leonberg – Sommer/Herbst 1649 in Fellbach
Pfarrfrau und Dichterin
ERINNERUNGSORT 1
Dorfstraße 25, 73061 Ebersbach-Roßwälden (auf dem historischen Kirchhof der Benediktskirche, direkt neben dem Treppenaufgang von der Dorfstraße herkommend)
Katharina Keplers Tochter Margaretha Binder, die mit dem Pfarrer Georg Binder (1580-1634) verheiratet war, lebte in Roßwälden. Ihr Ehemann war von 1620 bis 1634 evangelischer Pfarrer in Roßwälden. Margaretha Binder war als Pfarrfrau eine soziale Stütze und mehrere Dutzend Mal Taufpatin im Ort. Auch für den wirtschaftlichen Betrieb des Pfarrhaushaltes, der zugleich den Zuchtbullen des Dorfes halten musste, war sie als Hausfrau verantwortlich. Sie unterhielt einen regen Briefkontakt zu ihrem Bruder Johannes Kepler. 1636 ging sie in Fellbach eine zweite Ehe mit dem verwitweten Pfarrer und Schöngeist Georg Maickler ein. In Fellbach schrieb sie ein Gedicht, das ihr Mann 1643 in einem Sammelband lateinischer Gedichte abdrucken ließ („Cithara Dominus Jesu Christi Septi-Chorda“). Ihr Gedicht ist in Deutsch verfasst. Es ist eines der wenigen in Deutsch verfassten Gedichte von Frauen aus der Frühzeit des deutschen Barock.
Beide Frauen, Katharina Kepler und Margaretha Binder, sind heute noch als literarische Figuren lebendig. Katarina Kepler ist zum Beispiel in der Oper „Die Harmonie der Welt“ von Paul Hindemith aus dem Jahr 1957 zu finden. In der Spielzeit 2021/2022 stand die Musical-Oper „Katarina Kepler“ von Volker M. Plangg und Hartmut H. Forche auf dem Programm des Theaters Pforzheim. Hier waren die Rollen von Katarina Kepler, sowie von Margaretha Kepler und Pfarrer Georg Binder besetzt.
