KATHARINA BASLER
„Beckin von Mauchen“
LEBENSDATEN
18.05.1777 – 11.09.1849
Bäckerin, Gastwirtin, Volksdichterin, im 19. Jh. eine regionale Berühmtheit
ERINNERUNGSORT
St. Gallusstraße 46, 79780 Stühlingen-Mauchen
Katharina Basler wird als Katharina Preiser am 18. Mai 1777 in Mauchen geboren. Sie wächst mit zehn Geschwistern auf. In der Schule sticht sie mit Fleiß und Begabung hervor: heimlich übt sie gegen den Willen ihrer Mutter das Schreiben, weil diese die Ansicht vertritt, dass ein Bauernmädchen eine solche Fähigkeit nicht brauche. Katharinas Vater Michael unterstützt sie hingegen in ihrem Wunsch, die Schreibkunst zu erlernen und so verfasst Katharina seit ihrer Kindheit längere Gedichte und Liedtexte.
Im Alter von 22 Jahren heiratet Katharina den 45 Jahre alten Dreikönigswirt und Bäcker Johannes Basler. Im gleichen Jahr noch fallen im Zuge der Napoleonischen Kriege französische Truppen in das Dorf ein. Katharina und ihre Familie müssen mehr als einmal in die umliegenden Wälder flüchten. Aller Not zum Trotz bauen sich die Eheleute ein gemeinsames Leben auf. Nach nur wenigen Ehejahren stirbt Katharinas Mann. Er lässt sie mit sieben Kindern, der Landwirtschaft, Gastwirtschaft und Bäckerei zurück. Katharina spricht sich selbst Trost zu und dichtet Verse, die Mut machen: „Muß ich auch in Sorge leben, mangelt’s mir an Geld und Gut, Gott wird schon das Nöt’ge geben, wenn ich steh in seiner Hut“.
Mit einer Magd betreibt Katharina Basler die Gast- und Landwirtschaft und steht daneben selbst in der Backstube. In kurzer Zeit schafft sie es, sich ein größeres Anwesen als das Bisherige zu erwerben, vergrößert es durch Anbau von Scheuer und Stallung sowie eines Tanzbodens. Allem Erfolg zum Trotz bleiben Missgunst und Neid nicht aus, die Katharina eine Menge Kraft abverlangen. Was sie bewegt, schreibt Katharina in Versen nieder, die durch Aufrichtigkeit, gesunden Menschenverstand und feinen Humor bestechen.
1813 heiratet Katharina Basler den Vogt Franz Anton Rebmann, seinerseits Witwer mit sieben Kindern. Nach der Geburt von drei weiteren hatte die Familie nun insgesamt siebzehn Kinder, nicht wenige von ihnen fielen in den Befreiungskriegen. 1829 stirbt Katharinas Mann, sie kümmert sich fortan allein um ihre Familie und erzieht sie alle zu tüchtigen Menschen.
Am 11. September 1849, gut 20 Jahre nach ihrem zweiten Mann, stirbt Katharina, die weithin als „Beckin von Mauchen“ bekannt ist und vielen Leuten Trost, Rat und Hilfe gespendet hat.