Anna von Sprewitz

ANNA VON SPREWITZ

LEBENSDATEN
12.09.1847 – 26.01.1923

Diakonisse, Stifterin

ERINNERUNGSORT
Boller Straße 8/1, 73035 Göppingen-Jebenhausen

Anna von Sprewitz wird am 12. September 1847 in Güstrow geboren. Ihre Kindheit ist stark von den Eindrücken ihres Vaters geprägt, der als Oberinspektor des Landesarbeitshauses in Güstrow arbeitet und dort Heimatlose, Bettler und Verbrecher betreut. Anna wird Diakonisse, arbeitet zunächst als Gemeindeschwester in Güstrow, wechselt wenig später aber nach Hamburg, wo sie sich der „gefallenen Mädchen“ auf der Reeperbahn annimmt.

Eine Erkrankung führt sie 1889 in das Kurhaus Bad Boll, wo sie Pfarrer Christoph Blumhardt, dem Leiter der Einrichtung, begegnet. Blumenhardt lebt bis zu seinem Tod 1919 bei Anna von Sprewitz in ihrer „Villa Wieseneck“ in Jebenhausen. Beide sind sich in ihrem Glauben und ihrer Lebenshaltung sehr nahe, treten zudem für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse ein.

1913 errichtet Anna von Sprewitz mit Christoph Blumhardt die „Stiftung Kinderheim Wieseneck“. Mit ihren Mitteln wird das Kinderheim erbaut. Die Einrichtung ist für Kinder jeder Konfession vom 3. Lebensjahr an bestimmt, bei denen beide Elternteile berufstätig sind. Auch Schulkinder der ersten bis vierten Klasse dürfen das Kinderheim nachmittags besuchen.

Nach dem Tod von Pfarrer Blumenhardt gibt Anna seine Schriften heraus und verfügt darüber, dass nach ihrem Tode aus dem Nachlass weiteres Kapital in die Stiftung fließen solle. Die Stiftung kann so auch in der Inflationszeit bestehen und feierte 2013 ihr hundertjähriges Bestehen, Anna von Sprewitz stirbt am 26. Januar 1923.