Uta von Calw

UTA VON CALW

LEBENSDATEN
1120 – 1196

Erbtochter des Calwer Grafen

ERINNERUNGSORT
Kloster Allerheiligen, Allerheiligen 6, 77728 Oppenau

Um etwa 1120 wird Uta von Calw als Tochter Gottfrieds von Calw und Luitgards von Zähringen geboren. Da der Vater keinerlei männliche Nachkommen zeugte, gilt Uta als eine der reichsten Erbinnen ihrer Zeit und avanciert zu einer begehrten Partie. So wird sie mit nur 6 Jahren bereits ihrem künftigen Ehemann, Welf VI., als Ehefrau versprochen, wodurch sich Verwandtschaftsbanden zu Vertretern der bedeutendsten Adelshäuser der damaligen Zeit ergeben (u.a. zu Friedrich Barbarossa und Heinrich des Löwen).

1170 bringt Uta ihren einzigen überlebenden Sohn, Welf VII., zur Welt. Erbstreitigkeiten mit ihrem Vetter überschatten die folgenden Jahre, wobei Uta selbst in Berichten nie Erwähnung findet; an ihrer Stelle agiert ihr Mann. Erst mit dem Tod des Sohnes 1167 finden sich schriftliche Belege über Uta von Calw – meist in Verbindung mit der Enttäuschung ihres Mannes über den nun nicht mehr zu erwartenden männlichen Erben, seiner Ab- und späteren Wiederhinwendung zu seiner Frau. Welf war es auch, der Uta (aus ihrem eigenen Erbe!) jene Burg zuweist, die ihren später überlieferten Namen als Herzogin von Schauenburg begründet. Auf Burg Schauenburg bei Oberkirch in der Ortenau verbringt Uta längere Zeit ihres Lebens.

In Folge des Todes ihres Mannes avanciert Uta schließlich selbst zur Agitatorin und stiftet das Kloster Allerheiligen im Lieberbachtal bei Oppenau. Die Fertigstellung des Klosters sollte sie allerdings nicht mehr erleben; 1196 stirbt Uta. Von ihr erhalten ist neben der Abschrift der Gründungsurkunde des Stifts nur jene Statue, die sie als Klosterstifterin mit dem Kirchenmodell in der Hand zeigt, das heute über dem Portal der Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal zu sehen ist. Kloster Allerheiligen selbst besteht heute seit seiner Säkularisation im Jahre 1803 nicht mehr. Lediglich die Ruinen samt Denktafel Uta von Schauenburgs sind noch zu bestaunen.