Emma Herwegh

Emma Herwegh wird am 10.Mai 1817 als Emma Siegmund in mutmaßlich Magdeburg geboren. Als Tochter des wohlhabenden Berliner Kaufmann Johann Gottfried Siegmund wächst Emma in gesitteten Verhältnissen in Berlin auf und genießt eine ausgezeichnete Bildung.

Aller liberalen Offenheit des Elternhauses zum Trotz, das einige prominente Gäste verzeichnet, weisen die Tagebücher Emmas auf eine gewisse Langeweile und Überdruss gegenüber dem konventionellen Leben hin. Das passt auch zu ihrem burschikosen Auftreten, mit dem sie häufig gegen die zeitgenössischen Konventionen verstößt. Von vielen Männern gelangweilt ist Emma noch in ihren 25er Jahren unverheiratet – ungewöhnlich für die damalige Zeit.

Am 28. Oktober 1841 allerdings geraten ihr Gedichte des Stuttgarter Dichters Georg Herwegh in die Hände. Emma leitet eine Begegnung mit dem berühmten Exil-Dichter ein, und bereits ein Jahr später gibt das junge Paar seine Verlobung bekannt. Und ein weiteres Jahr später heiraten Emma und Georg in Baden.

Als im März 1848 die Revolution in Deutschland ausbricht, unterstützt Emma die von ihrem Mann aufgestellte Pariser Deutschen Legion. Sie reist als Kundschafterin und Abgesandte aus dem Elsass nach Baden, verhandelt über die Einsätze der Legion, mit der das Paar die Badische Revolution militärisch unterstützen will. Georg und Emma können nach dem unglücklichen Ausgang des Aufstandes nur knapp ihr Leben retten. Die Flucht soll nur aufgrund Emmas Mut und Entschlossenheit gelungen sein.

Die Herweghs flüchten in die Schweiz, lassen sich dort in Zürich nieder. Emma engagiert sich daraufhin weiter für inhaftierte Revolutionäre. Infolge der Amnestie, die 1866 allen politisch Verbannten gewährt wird, siedeln die Herweghs nach Baden-Baden um. 1875 stirbt Georg. Emma dagegen verbringt ihre letzten Jahre in Paris, unterhält mit Franz Wedekind eine enge Beziehung ehe sie am 24. März 1904 stirbt und an der Seite ihres Mannes im schweizerischen Liestal beigesetzt wird.