Else Mayer

ELSE MAYER

LEBENSDATEN
21.02.1891 – 27.04.1963

Frauenrechtlerin

ERINNERUNGSORT
Hilda-Gymnasium, Kiehnlestraße 25, 75172 Pforzheim

Else Mayer erblickt am 21. Februar 1891 als Tochter des Pforzheimer Schmuckfabrikanten Victor Mayer und seiner Frau Lina das Licht der Welt. In ihrer Heimatstadt besucht sie die Höhere Töchterschule, das heutige Hilda-Gymnasium.

Gemeinsam mit der gleichgesinnten Alexandra Bischoff gründet die tatkräftige Pforzheimerin 1916 den katholischen Frauenorden Erlöserbund (Congregatio Salvatoris Mundi), in den auch ihre nicht unerhebliche Mitgift einfließt. Dies ermöglicht den Kauf von repräsentativen Häusern in Bonn, Breslau und Köln. Hier findet jedoch nicht nur das Kloster Platz, sondern auch vielfältige soziale Einrichtungen.

Inspiriert von den Zielen der aufkommenden Frauenbewegung vertritt der Erlöserbund die damals provozierende Forderung nach „Frauenbildung und Frauenwohl“. Vor allem Studentinnen, alleinerziehenden Müttern und deren Kindern, sowie alleinstehenden alten Frauen gilt der lebenspraktische Einsatz der Schwestern.

Zur Entlastung berufstätiger Mütter betreibt die progressive Schwesterngemeinschaft einen Kindergarten, eine Haushaltsschule bietet Mädchen aus einfachen Verhältnissen eine Berufsperspektive und Studentinnenheime unterstützen junge Frauen, in der akademischen Männerwelt Fuß zu fassen. Der nicht nur bei Studentinnen beliebte Mittagstisch ist im Volksmund als „Frommer Löffel“ bekannt.

Trotz zahlreicher Repressalien kämpft Else Mayer jahrzehntelang in kirchlichen und politischen Kreisen für die Emanzipation der Frau. Ihr unermüdlicher Einsatz für Frauenrechte hat die Bonner Gesetzgebung positiv beeinflusst. Im Sinne der Gründerin wirkt die 2005 aus der Taufe gehobene „Stiftung Else Mayer“ mit ihrer jährlichen Preisvergabe weiter. Erste Preisträgerinnen waren Annette Schavan und Alice Schwarzer.